Senioren-WG - Selbstbestimmtes Wohnen in Gesellschaft

Senioren-WG - Selbstbestimmtes Wohnen in Gesellschaft

Irgendwann trifft es uns alle - das Alter. Und mit diesem kommt auch irgendwann der Zeitpunkt, wo die Gefahr der Alters-Einsamkeit steigt. Spätestens dann ist es Zeit, über eine Wohngemeinschaft mit Gleichgesinnten nachzudenken - eine Senioren-WG. 

Über 34% der Menschen, die älter als 65 Jahre sind, leben allein. Mit über 45% sind besonders die Frauen dieser Altersklasse betroffen. Die Gründe für das Alleinwohnen sind genauso unterschiedlich, wie die Leben der Betroffenen, gehen jedoch meist mit Trennungen, Krankheit oder Todesfällen der Partner einher. Die häufige Folge: Jeder 5. Senior bzw. jede 5. Seniorin fühlen sich hin und wieder oder sogar dauerhaft einsam. Und genau hier kann die Senioren-WG Abhilfe schaffen.

Wie der Name schon sagt, leben bei dieser Wohnform ältere Menschen in einem Haus oder einer Wohnung zusammen. Wie bei einer klassischen WG hat auch hier jeder sein eigenes Reich, teilt sich jedoch zum Beispiel die Küche, das Badezimmer und bestimmte Gemeinschaftsräume mit den Mitbewohnern. So bleibt zwar die Privatsphäre erhalten, bei Bedarf ist allerdings immer Gesellschaft in greifbarer Nähe. Ein weiterer Vorteil: Falls nötig, ist immer eine helfende Hand zur Stelle, um die alltäglichen Herausforderungen zu meistern.

Dieses gewisse Maß an Sicherheit ermöglichen es meist, länger unabhängig von externen Pflegekräften und Hilfestellungen zu bleiben und ist sicher einer der Gründe, warum die Senioren-WG von Jahr zu Jahr beliebter wird. Laut einer Forsa-Umfrage können sich bereits 2 von 3 Senioren vorstellen, in einer solchen Wohngemeinschaft zu leben. 

Die Vorteile einer Senioren-WG liegen also auf der Hand: Die Rentner führen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Sie leben in einer häuslichen Umgebung und haben Kontakt zu anderen in ähnlichen Lebenssituationen. Jeder kann in einer Senioren-WG gemeinsam, aber auch allein Aktivitäten nachgehen und in Notsituationen ist immer jemand vor Ort, der Hilfe holen könnte.

Doch eine Senioren WG zu finden, ist gar nicht so leicht! Leider gibt es in Deutschland noch nicht viele WGs dieser Art. Daher gestaltet sich die Suche nach Mitbewohnern und einer passenden Wohnung manchmal etwas schwierig. Die besten Wege um auf der Suche fündig zu werden, sind Anzeigen in der Zeitung, spezielle Internetplattformen für Senioren, die nächstgelegene Begegnungsstätte und natürlich die Nachfrage im Bekanntenkreis. 

Da ab einem gewissen Alter möglichst auf große Kompromisse bei der Wahl der Wohngemeinschaft verzichtet werden sollte - das Zusammenleben soll ja schließlich Spaß und keinen Frust bringen - bietet es sich manchmal auch an, einfach selbst mit Bekannten eine neue WG zu gründen. Der Vorteil ist dabei, dass sich potenzielle neue Mitbewohner nach bereits bestehenden gemeinsamen Hobbies und Lieblingsaktivitäten zusammenschließen können. Fragen Sie doch zum Beispiel einfach in der wöchentlichen Kaffee-Runde oder dem Senioren-Tanzkurs nach, ob noch jemand sich ein Leben in einer WG vorstellen könnte. Ihre Chancen stehen gut. Achten Sie dann bei der folgenden Wohnungssuche im besten Fall auf altersgerechte oder barrierefreie Wohnungen, mit ausreichend Fläche. Zudem sollten in der Nähe einige Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und ambulante Pflegedienste vorhanden sein. 

Neben “normalen” Senioren-WG, wo sich Altersgenossen eigenständig zusammenschließen, gibt es aber auch noch die Möglichkeiten des gemeinschaftlichen Wohnens in sogenannten Hausgemeinschaften. Hier haben die Senioren meist eine eigene Wohnung, können allerdings einige Gemeinschaftsräume im Haus nutzen. Ebenfalls betreute Senioren-WGs sind möglich. Diese werden meistens über einen Träger gegründet und bieten den zusätzlichen Vorteil, dass Pflegekräfte den Alltag unterstützen. 

Neben den Senioren-WGs gibt es noch eine weiter Wohnform, die in den letzten Jahren immer beliebter wird: Die sogenannte Plus-WG. Hierbei schließen sich Mitbewohner im Alter von 50+ zusammen. Die Gründe sind meiste sehr ähnlich, wie bei der älteren Generation: Finanzielle Erleichterung bei Wohnkosten und die Gesellschaft gleichaltriger. Oft entstehen hier Freundschaften, die den Rest des Lebens halten und nicht selten wird im Laufe der Zeit aus einer Plus-WG eine Senioren-WG. 

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