Es ist ein altbekanntes Problem unter Studenten: bezahlbare Wohnungen und WG-Zimmer sind Mangelware. Besonders zu Semesterbeginn wimmelt es auf dem Wohnungsmarkt von Suchenden – fündig werden dabei leider längst nicht alle.
Die seit Jahren steigende Studentenanzahl erleichtert die Lage auf dem Markt nicht unbedingt. Seit einigen Jahren lassen sich Unis und Studentenwerke immer mehr Aktionen einfallen, die Erstsemester ein Dach über dem Kopf bieten sollen: Die Ideen reichen von Bettenlagern in Turnhallen bis hin zu in Rekordzeit errichteten Containerwohnungen. Einigen mag das in der Anfangszeit helfen, um jedoch dauerhaft ein Zuhause zu finden, in dem die Studentenzeit zu einem schönen Erlebnis wird, ist auf dem engen Wohnungsmarkt Initiative gefragt. Hier sind einige Tipps:
Wohnen auf Zeit als Übergang
Egal ob es eine eigene Wohnung, ein WG-Zimmer oder doch eine Unterkunft in einem der vielen Studentenwohnheime sein soll, alle haben eines gemeinsam – man muss erst mal ein passendes Angebot finden. Da vor allem Mietwohnungen und WG-Zimmer einen Besichtigungstermin voraussetzten, ist es für viele schon ein schwieriges Unterfangen diese wahrzunehmen. Oftmals möchte man in einer anderen Stadt studieren, und diese liegt dann meistens auch nicht gerade in der Nachbarschaft zum Elternhaus. Eine Möglichkeit, um sich die ständige Fahrerei zu den Wohnungsbesichtigungen zu sparen, ist das Mieten einer privaten Unterkunft für 1-2 Wochen. So kann man vor Ort gezielt auf Wohnungssuche gehen und auch mal an spontanen Besichtigungen teilnehmen. Gerade in Großstädten wie z.B. Hamburg gibt es diverse Angebote für solch ein „Wohnen auf Zeit“.
Studentenhotels als weitere Alternative
Eine andere Möglichkeit ist die Buchung eines speziellen Studentenhotels für den Übergang. Auch hier bekommt man schon Zimmer zu einem erschwinglichen Preis und oftmals bieten diese Hotel auch gleich noch Frühstück mit an, so dass man auch hier noch ein paar Euro sparen kann.
Regelmäßig Studenten-Wohnungsbörsen checken
Im Internet gibt es zahlreiche Immobilienportale. Hier lohnt es sich, immer wieder nach neuen Angeboten zu suchen und dann schnell zuzuschlagen. Besonders in typischen Unistädten ist das Interesse groß und das gewünschte WG-Zimmer schnell an jemand anderen vergeben. Hier lohnt sich der Blick auf spezialisierte WG-Börsen, wie wg-liste.de oder wg-gesucht.de. Der Vorteil: Die Anzeigen laufen nicht über Makler und werden häufig direkt vom zukünftigen Mitbewohner eingestellt. Hier gibt es also von Anfang an direkten und persönlichen Kontakt ohne Mittelsmann/-frau.
Rechtzeitig bei Wohnheimen bewerben
In den meisten Städten haben Erstsemester eine realistische Chance, einen der begehrten Wohnheimplätze zu bekommen – vorausgesetzt, sie bewerben sich früh genug. Das sollte getan werden, sobald die Immatrikulationsbescheinigung vorliegt, denn nicht selten werden die Plätze in der Reihenfolge der Bewerbungen vergeben. Der Vorteil hier: Da nur an Studenten vermietet wird, ist man unter seinesgleichen und findet schnell Anschluss. Zudem sind die Mieten in Wohnheimen oft sehr günstig und als komplette Warmmiete konzipiert. Selbst Stromkosten sind enthalten.
Eine neue WG gründen
Wer kein Zimmer findet, kann versuchen, eine große Wohnung anzumieten und sie sich mit Kommilitonen zu teilen. Bei der Wohnungsbesichtigung ist es dabei unbedingt ratsam, alle Unterlagen parat zu haben: Viele Makler und Wohnungseigentümer verlangen eine Schufa-Auskunft, einen Einkommensnachweis oder eine Bürgschaft der Eltern. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man alle WG-Bewohner bereits zusammen hat – das gibt dem Vermieter Sicherheit. Es gibt einige Vorteil bei einer eigenen WG-Gründung. Ist man nicht der Neuling in der WG, sondern Mitgründer, lassen sich die eigenen Vorstellungen bei der Wohnungsgestaltung besser einbringen.
Im Studentenwerk nachfragen
Ein rettender Anker ist häufig das Studentenwerk der Stadt: Hier werden manchmal noch nach Beginn des Semesters Zimmer angeboten. Informationen darüber gibt es meistens in den Studentenwerken direkt und weniger im Internet. Wer nach mehreren Wochen immer noch pendeln muss, weil keine WG-Zimmer ausgeschrieben werden, sollte sich hier erkundigen.
Senioren helfen für eine Unterkunft
Immer beliebter wird das Modell „Wohnen für Hilfe“, das in einigen deutschen Städten Studenten mit sozialer Ader zu einer Unterkunft verhilft. Diese dürfen kostenlos oder zu einem günstigen Mietsatz bei Senioren wohnen – als Gegenleistung erleichtern die Jungen den Alten den Alltag, bei Einkäufen, Hausarbeiten und sonstigen Erledigungen.
Nutzt eure Kontakte
Wenn alles nichts hilft, hilft nur Vitamin B. Erzählt einfach jedem, dass ihr auf Wohungs- bzw. WG-Suche seid. Oft kennt jemand jemanden, der jemanden kennt. Auch die klassicheren Kanäle wie das gute alte Schwarze Brett in der Mensa oder der Bibliothek halten manchmal eine gute Chance bereit und auch in der regionalen Tageszeitung finden sich ab und an passene Inserate.
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