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Reine Industriestadt – das war Chemnitz mal vor einigen Jahrzehnten. Zwar hat die Stadt im Westen des Freistaates Sachsen seinen Beinamen „Manchester des Ostens“ wegen des Maschinenbaus und nicht wegen der herausragenden Leistungen des Chemnitzer FC – auch wenn Capitano Michael Ballack dort seine ersten Profischritte wagte – erhalten. Doch die Stadt im Erzgebirgsbecken als reine Industriestadt abzutun, wäre weit verfehlt: Heute präsentiert sich Chemnitz gemäß seines Logos als „Stadt der Moderne“. Namhafte Architekten wie Helmut Jahn, Hans Kollhoff und Christoph Ingenhoven haben in jüngster Zeit das ehemals graue Stadtzentrum runderneuert, ohne die teilweise noch existierenden Prunkbauten der klassischen Moderne, des Bauhauses und des Jugendstils zu übertünchen, ganz zur Zufriedenheit der rund 243.200 Chemnitzerinnen und Chemnitzer. Auf dem Kaßberg befindet sich zudem das größte geschlossene Gründerzeit-Viertel Deutschlands. Renommierte Arbeitgeber wie Siemens, IBM und Volkswagen bestätigen den Ruf der Stadt als einen der führenden Wirtschaftsstandorte in Ostdeutschland.
Die Stadt ist nicht nur für Studenten industriell ausgerichteter Studiengänge reizvoll. Die TU kann zwar schon auf eine lange Tradition zurückblicken: Basis ist die 1836 gegründete Königliche Gewerbeschule Chemnitz, die damals in der Tat noch für die Textilindustrie vorbehalten war, 1882 ergänzt durch Elektrotechnik. 1986 wurde sie dann in den Rang einer Technischen Universität erhoben. Als die Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften (1993) und der Philosophischen Fakultät (1994) gegründet wurden, wandelte sich die Universität aber dann zu einer Volluniversität. Heutzutage sind dort alle Sparten vertreten, die an deutschen Universitäten zu finden sind. Schwerpunkt sind allerdings nach wie vor die Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Mathematik. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, forschend zu lernen. Dazu gehören zahlreiche interdisziplinäre Studiengänge wie der Bachelor- und Masterstudiengang „Computational Science“, der Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften verbindet. Dazu kommt eine enge Verzahnung mit der Wirtschaft: Die Technische Universität Chemnitz ist für herausragende Entwicklungen und Studien auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Um das Niveau halten zu können, bietet die TUC seinen Studierenden eine bestmögliche technische Ausstattung, ob es nun um Computerplätze, die Bibliothek oder das Labor-Equipment geht.
Die derzeit 10.554 Studierenden (Stand: Wintersemster WS 2012/13) – dabei etwa 1.000 mehr männliche als weibliche Studenten – verteilen sich auf 8 Fakultäten, die in insgesamt 27 Fachgebiete aufgeteilt sind. Dazu kommt das Zentrum für Fremdsprachen und interkulturelle Kommunikation, an dem Studenten aller Fachrichtungen Sprachenqualifikationen erwerben können, die durch internationale akkreditierte Hochschulzertifikate (UNIcert) bestätigt werden.
Weite Wege sind in Chemnitz nicht notwendig, weil die TUC mit einem zentralen Campus auskommt: Hörsäle, Labore, Reinräume, Bibliotheken, aber auch Wohnheime, Sportstätten und die Mensa sind in weniger als fünf Minuten fußläufig zu erreichen. Allerdings gibt es trotz aller Zentralität einzelne Gebäude, die dem Campus ausgelagert sind, wie das Rechenzentrum gegenüber dem Hauptbahnhof. Durch das Studententicket gibt es aber keine Probleme, günstig von A nach B zu gelangen.
Das Chemnitzer Nachtleben ist nicht so langweilig, wie man eigentlich vermuten könnte. So hat Chemnitz eine Kneipendichte von 6,4 Kneipen auf 100 Studierende! Ein Platz am Tresen wird sich also immer finden lassen. Die gemütlichen Kiezkneipe „Bukowski Keller“ beispielsweise tischt Klassiker wie „Käsebrett und heißer Kakao“ auf, regelmäßig Livemusik wird im „Ankh“ geboten. Die ehemalige Gepäckaufbewahrung des Bahnhofs Mitte beherbergt das chillige „Depot“. Wer auf Techno und House steht, dem sei die „Beatcuisine“ ans Herz gelegt. Alternative, Rock und Punk findet sich im „Subway to Peter“. Der Rest kann im „ClubFX – Fuchsbau“ das Tanzbein schwingen. Typisch studentisch ist der „Studentenkeller“.
Die Uni Chemnitz hat ein breit gefächertes Programm für seine Studenten. Hier wird nicht nur an der Uni oder im WG-Zimmer gebüffelt, hier kann auch ein buntes Freizeitprogramm in Anspruch genommen werden: Diverse Chöre, Uniorchester, Big Band, Tanz- und Theatergruppen, ein Filmclub…im Grunde ist allein an der Uni schon für jeden was dabei. Der Club der Kulturen – ein Zusammenschluss der vielen einzelnen Sprachclubs, übrigens auch auf Facebook zu finden – stellt jedes Semester ein ansprechendes Programm zusammen, darunter Jazz-Konzerte und lange JAM-Sessions. „Bitte Instrumente mitbringen, Backline steht“ ist hier das Motto.
Die Universitätssportgemeinschaft Chemnitz e. V. ist mit seinen 30 Abteilungen und Sportgruppen zugleich auch der größte Sportverein der Stadt. Von A wie Angeln über N wie Ninjutsu bis T wie Triathlon, hier kommt einiges zusammen. Überhaupt sieht Chemnitz sich als Sportstadt. Zum einen, weil viele erfolgreiche Sportler von hier stammen, aber auch aufgrund der hohen Beteiligung der Bevölkerung am Breitensport. Die Chemnitzer „Sportler des Jahres“ werden einmal im Jahr mit dem Chemmy ausgezeichnet, Preisträger waren unter anderem Matthias Steiner (Gewichtheber), Lars Riedel (Diskuswerfer) und Stev Theloke (Schwimmer). Der Chemnitzer FC spielt zurzeit in der 3. Liga und ist auch immer einen Stadionbesuch wert.
Für IT-interessierte sind die Chemnitzer Linux-Tage (CLT) ein Schmankerl. Hier werden Vorträge, Projektstände, Workshops und Installpartys rund um das Thema Linux veranstaltet, organisiert von (ehemaligen) Studenten und Mitarbeitern der TU Chemnitz. Die Chemnitzer Linux-Tage finden jedes Jahr an einem Wochenende im März statt.
Die TUC stellt für seine Studierenden gleich 10 Wohnheime auf dem Campus bereit, auf 100 Studierende kommen mehr als 20 Wohnheimplätze (im Bundesschnitt sind es nur elf). Wer dort nichts findet, kann aber auch auf dem freien Wohnungsmarkt problemlos eine preiswerte Unterkunft finden. Zwischen 4,60 Euro und 5,50 Euro pro Quadratmeter muss man rechnen, wenn man sich dort eine Wohnung mietet.
Grundsätzlich gehört Chemnitz zu den günstigsten Städten im Bundesgebiet, wenn es um das Thema Wohnen geht. Zurückzuführen ist dies auf den Strukturwandel nach der Wende 1990, der dazu geführt hat, dass große ansässige Industriebetriebe schließen mussten. Die Folge war eine große Abwanderung: Seit 1990 sank die Einwohnerzahl um 60.000. Zuletzt stabilisierte sich die Entwicklung, die Stadt konnte sogar einen kleinen Einwohnerzuwachs verzeichnen, der auch auf steigende Studentenzahlen zurückzuführen ist. Dennoch stehen viele Wohnungen im Stadtgebiet leer und warten auf neue Mieter. Das große Angebot führt zu günstigen Preisen auf dem Wohnungsmarkt.
Natürlich gibt es in Chemnitz auch neu gebaute Wohnungen, die aktuellen Anforderungen an Wohnkomfort entsprechen und mit Preisen von ca. 10 Euro je Quadratmeter auch etwas teurer sind. Studenten kommen in Chemnitz in keinem Fall in die Lage, kurz vor Semesterbeginn ohne Wohnung dazustehen, weil es nur unsanierte Altbauten für mittlere dreistellige Beträge gibt.
Erst kürzlich kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass Chemnitz mit einem durchschnittlichen WG-Zimmer-Mietpreis von 199 Euro die günstigste Stadt für Studenten ist. Wie in jeder Universitätsstadt gibt es auch in Chemnitz eine große Auswahl an Wohngemeinschaften, sodass jeder die Möglichkeit hat, passende Mitbewohner zu finden. Seit 01.01.2006 erhebt Chemnitz eine Zweitwohnungsteuer. Wer sich also nicht ummelden möchte, muss 10 Prozent der Jahreskaltmiete, also der Miete ohne Nebenkosten, als Steuer berappen.