Der Kasseläner ist nicht nur so, wie er ist, nein, er meint es auch so: „Mä sind mä“ ist daher wohl eher eine Art Lebensphilosophie des nordhessischen Volkes. Zugegeben klingt das für den ein oder anderen etwas kurios und merkwürdig, doch hinter der Fassade steckt ein geselliger und lebensfroher Mensch. In der Mitte Deutschlands eingebettet, gehört das schöne Kassel mit circa 195.530 Einwohnern nach Frankfurt am Main und Wiesbaden zur drittgrößten Stadt des Bundeslandes Hessen. Die Stadt eignet sich hervorragend, um Tradition, Geschichte und Kunst zu erleben, da sie zum einen nicht weit von den nächstgrößeren Städten entfernt und zum anderen inmitten von Natur liegt.
Bekannt ist Kassel vor allem durch den Bergpark Wilhelmshöhe und die alljährlich stattfindenden Wasserspiele im Habichtswald. Dabei zählt der Landschaftspark zu den größten Parks Europas seiner Art. Neben der Möglichkeit, Alte Meister und moderne Kunst im Schloss Wilhelmshöhe bewundern zu können, lädt auch der umliegende Park als Alternative zu einem gemütlichen Picknick und zum Genießen der Natur ein. Vor allem durch die Kunstausstellung documenta, welcher Kassel den Beinamen „documenta- Stadt“ verdankt, wird den Besuchern eine schier unendliche Zahl an Museen geboten, in denen weltweit die bedeutesten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst betrachtet werden können. Seit 1955 zeigt sie alle fünf Jahre die aktuellen Tendenzen der Gegenwartskunst und bietet gleichzeitig Raum für neue Ausstellungskonzepte. Aber auch abseits der documenta sind die Museen empfehlenswert.
Das 1959 gegründete Brüder-Grimm Museum gehört zu den Sehenswürdigkeiten, welche die Stadt zu etwas ganz Besonderem machen. Hier findet der Besucher eine Sammlung umfassender Dokumente zu Leben und Werk der Gebrüder Grimm. Im Deutschen Tapetenmuseum präsentieren sich den Kunstbegeisterten unter uns circa 600 Glanzlichter der Tapetengeschichte aus allen Jahrhunderten.
Neben den Einheimischen schätzen auch viele Studenten das Leben in Kassel. Mit circa 20.600 Studenten und einem Studentenanteil von 10,54 Prozent gehört Kassel zu den beliebten Studentenstädten innerhalb Deutschlands. Die Lehre an der Universität Kassel ist durch einen hohen Praxisbezug, schon ab Beginn des Studiums, geprägt. Der Ursprung dieser Form der Lehre lässt sich auf das sogenannte Kasseler Model zurückführen, welches heute in fast allen Fachrichtungen angewendet wird. Neben der wissenschaftlichen Lektüre, Seminararbeiten und Prüfungen, werden den Studenten auch vielfältige Kulturveranstaltungen durch den Studentenclub geboten. Das Campus-Leben macht das tägliche Geschehen an der Universität Kassel richtig lebendig und die Palette der gebotenen Aktivitäten reicht vom beliebten Hochschulsport, Konzerten und Lesungen über Theateraufführungen bis hin zu Tagungen und Kongressen. Möglich wird dies durch den äußerst engagierten AstA und das Studentenwerk, die zudem die Studenten auch bei der Job- und Wohnungssuche unterstützen.
Auch für das leibliche Wohl der Studenten ist an der Universität Kassel gesorgt. Denn eine Mensa ist schon längst nicht mehr nur ein Ort, an dem Studenten irgendwas zu essen bekommen, um satt zu werden, im Gegenteil: Die Ansprüche der Studenten werden immer größer, und so muss sich stets bemüht werden, die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten an sich zu binden. Den Studenten werden insgesamt fünf Mensen, acht Cafeterien und ein Restaurant geboten. Innerhalb der Wahl zur „Mensa des Jahres 2011“ belegte das Bistro K10 an der Uni Kassel den zweiten Platz in der Gesamtwertung und einen dritten Platz in der Kategorie „Service“. Von insgesamt 48 teilnehmenden Mensen im Wettbewerb ist dies eine ausgezeichnete Leistung, was von UNICUM mit dem Goldenen Tablett anerkannt wurde.
Kassel verfügt über eine sehr gute Anbindung an das Bundesbahnnetz, und auch innerhalb der Stadt wird es den Studenten leicht gemacht, sich mittels öffentlicher Verkehrmittel zu bewegen. Das Semesterticket zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Kassel beträgt 101,07 Euro und ist im Semesterbeitrag in Höhe von insgesamt 234,27 Euro enthalten.
Auch im Bereich Feiern und Nachtleben besitzt die Stadt ein großes Angebot für die Studenten. Als Universitätsstadt kommen die Studentenpartys in Kassel nicht zu knapp, und das Nachtleben wird häufig schon zur Mitte der Woche eingeleutet. Der Danceclub Lax mit musikalischem Augenmerk auf modernen Sound mit House- und Black-Music-Einflüssen ist eine beliebte Anlaufstelle für Studenten. Auch das Faust, inmitten der Kasseler Partymeile, ist eine bevorzugte Location mit nettem Ambiente. Die Stadthalle Kassel dient unter anderem als Konzerthalle für Studenten, in der schon Stars wie Clueso, Anette Louisan und Kaya Yanar aufgetreten sind.
Die Wohnsituation in Kassel ist besonders studentenfreundlich: Neben zahlreichen Wohnheimen finden die Studierenden auch private Zimmer und Wohnungen über das Studentenwerk. Im Vergleich zu anderen Universitätsstädten bewegt sich Kassel mit seinen Mietpreisen eher im mittleren Preissegment. Der durchschnittliche Mietpreis für eine 30-Quadratmeter-Wohnung liegt in Kassel zurzeit bei ca. 4,95 EUR/qm. Für eine 60-Quadratmeter-Wohnung liegt der Mietpreis bei 4,4 EUR/qm. Die Zweitwohnsitzsteuerbeträgt acht Prozent der Jahres-Nettokaltmiete.