Mit der typischen Ruhrpott-Stadt Bochum verbindet man den gängigen Vorurteilen und Stereotypen zufolge wohl eher Grönemeyer, rauchende Schlote und Maloche statt Bildung und Forschung – tatsächlich ist in der 380.000-Einwohner-Stadt aber die größte deutsche Campus-Universität mit knapp 33.000 Studenten ansässig.
Der lange die gesamte Region dominierende Bergbau sowie die Schwerindustrie haben hier schon lange an Bedeutung verloren, umso mehr hat sich die Ruhrmetropole inzwischen zu einem wichtigen Forschungs- und Innovationszentrum in Europa entwickelt. Mit insgesamt neun Hochschulen und etlichen außeruniversitären Einrichtungen hat sich Bochum den Platz unter den Wissenschaftshochburgen auch redlich verdient. Neben der Konfessionellen Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe oder der staatlichen Hochschule Bochum ist die 1962 gegründete Ruhr-Universität die angesehenste und mit 12 Fakultäten sowie rund hundert Studiengängen gleichzeitig die größte Hochschule Bochums. Lorbeeren erntet sie unter anderem für die Forschung in Neurowissenschaften und Mikroelektronik, und auch sonst werden so ziemlich alle üblichen Studiengänge als Bachelor-Master-Programme angeboten.
Zusammengezählt bringen es sämtliche Hochschulen Bochums auf etwa 41.000 Studenten, was bezogen auf die Gesamteinwohnerzahl, einen ansehnlichen Anteil von 10,67% ausmacht – für eine ehemalige Zechenhochburg gar nicht mal so schlecht. Die Hochschulen in der Stadt an der Ruhr sind aber nicht nur für Forschung, Lehre und Wissenschaft bekannt, sondern können auch in Sachen Kultur und Freizeit ein großes Angebot auffahren. Ob Theater, Sport, Musik oder Comedy, hier finden alle interessierten Studenten bestimmt das Richtige, um sich die Zeit zu vertreiben.
Wer zum Studieren nach Bochum kommt, wird sich sicher über die günstigen Monatsmieten freuen, die für ein WG-Zimmer etwa bei 150 Euro liegen. Auch die Studentenwohnheime, berüchtigt für gemeinschaftliche Partys und eigene Hausbars, sind sehr beliebt. Trotz all den „Wohnvorteilen“ erhebt Bochum aber eine Zweitwohnsitzsteuer von 12%. Da ist es natürlich eine Überlegung wert, seinen Hauptwohnsitz ganz und gar in die Ruhrpott-Metropole zu verlegen.
Nach einem stressigen Studententag ist für abendlichen Spaß und Erholung das bekannte Bermuda-Dreieck die erste Adresse. In diesem verkehrsberuhigten Viertel reihen sich mehr als 75 Cafés, Bars, urige Kneipen und internationale Restaurants eng aneinander. Aber auch in Tanzclubs wie dem berühmte Prater Nacht-Erlebnis-Park, der zu den zehn größten Diskotheken gehört, kommt man in Bochum voll auf seine Kosten.
Unbedingt sehenswert ist auch das deutsche Bergbau-Museum, in dem die Geschichte des Kohlebergbaus dargestellt wird, sowie das Planetarium und natürlich auch das berühmte Musical „Starlight-Express“. Aus der einst grauen, verrußten Stadt ist eine regelrechte Kulturhochburg geworden. Typisch ist auf jeden Fall „Bochum total“, bei dem die Innenstadt jedes Jahr von zahlreichen Acts heimgesucht wird und Live-Musik aus jeder Kneipe zu hören ist. Schaut man sich insgesamt das kulturelle Angebot an Theatern, Konzerthallen, Museen und vielem mehr in Bochum an, ist es nicht verwunderlich, dass die Großstadt nicht umsonst den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“ trägt. Wem die Universitätsstadt im Ruhrpott nicht ausreicht, der kann auch andere Städte der Region wie Essen, Köln oder Düsseldorf dank dem guten Netz des Nahverkehrs leicht erreichen.