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„Andere Städte haben Universitäten, Marburg ist eine“ – dieses Sprichwort passt für die mittelhessische Stadt wohl wie die Faust aufs Auge, denn diese ist eine regelrechte Studentenhochburg. Bereits am Ortseingang ist auf jedem Straßenschild „Universitätsstadt Marburg“ zu lesen, bei knapp 21.000 Studenten auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Gesamteinwohnerzahl im Vergleich dazu „nur“ bei rund 80.000 Bürgern liegt. Somit ist hier wirklich jeder vierte (!) Marburger ein Student.
Genauso beliebt wie bei den Studierenden ist die Stadt auch bei der Wirtschaft. Verschiedenen Gründerzentren, ein Branchenmix aus u.a Medizin, Pharmazie und Biotechnologie sowie günstige (Flug-)Verkehrsanbindungen machen die Kleinstadt für viele Unternehmen sehr attraktiv.
Die Stadt an der Lahn sprüht nur so von Fortschritt, studentischem Flair und Kultur, gleichzeitig aber auch vor Historie. So fühlt man sich an manchen Ecken tatsächlich noch in das Mittelalter zurückversetzt. Vor allem in der Oberstadt mit ihren zahlreichen Treppen, die der Marburger Professor Johann-Heinrich Jung-Stilling einst als „krumm, schief und buckelig“ beschrieb, fühlt man sich den alten Zeiten besonders nah.
Die inzwischen für Marburg sehr bedeutsame „Philipps-Universität“ wurd gegen Ende des späten Mittelalters um 1527 gegründet, was sie zur ältesten protestantischen Uni der Welt macht. Mit ihren 16 Fachbereichen, einem vielfältigen Studienangebot sowie solch außergewöhnlichen Studiengängen wie Gräzistik oder Motologie hat sie sich im Laufe der Jahre einen hervorragenden Ruf verschafft. Weltberühmte Professoren, wie der Erfinder der Dampfsmaschine Denis Papin oder auch Emil von Behring, Gründer der Behringwerke, lehrten an der traditionsreichen Hochschule. Noch vor diesem inzwischen in mehrere Einzelfirmen aufgeteilten Unternehmen ist die die Philipps-Universität mit etwa 3.500 Beschäftigten größter Arbeitgeber der Stadt und bis heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Zudem hat die Uni als wissenschaftliches Aushängeschild mit naturwissenschaftlichen Sonderforschungsbereichen, neuen Universitätskliniken und einem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie ein großes Forschungs-und Technologiepotenzial.
Überhaupt genießt Marburg als Universitätsstadt ein hohes Ansehen, welches die große Anzahl an Studenten bestätigt. Als angehender Akademiker kann man sich in der hessischen Stadt angesichts der guten Studienbedingungen auch die außeruniversitären Annehmlichkeiten praktisch nur wohlfühlen.
Ob man sich noch wohlfühlt, wenn man die praktisch für jeden Marburger Student obligatorische und berühmt-berüchtigte Wodkaorgel geleert hat, sei dahingestellt. Aus Insiderkreisen wird jedenfalls immer wieder berichtet, dass man nicht in Marburg studiert hat, ohne einmal in den Genuss dieser Köstlichkeit gekommen zu sein. Wäre dies wahr, müsste der Wirt angesichts der Studentenmassen wohl keine Wodkaorgeln mehr verkaufen.
Abseits von Campus und Co spielt sich vor allem das Nachtleben der Hochschüler auf Fachschafts-Feten, Mensa-Partys oder auch in den zahlreichen Bars und Kneipen der Oberstadt ab. Für die kleine Stadt ist eine Anzahl von über 300 Cafés, Kneipen, Bars und Restaurants doch sehr erstaunlich, erfreulich sind auch die meisten Preise, die sich oftmals am studentischen Publikum ausrichten. Clubs und Diskotheken sind eher weniger in der Universitätsstadt angesiedelt, es gibt aber dennoch Tanzmöglichkeiten, wie die Kult-Hallen, den Funpark oder Diskoveranstaltungen in den Kulturzentren KFZ oder G-Werk. Wem das Angebot in Marburg aber nicht ausreicht, findet im benachbarten Frankfurt sicher noch weitere Möglichkeiten, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen.
Nach jeder langen Partynacht freut man sich dann nur noch auf das eigene Bett, doch muss dafür erstmal die richtige Unterkunft her. Dem kann das Studentenwerk Marburg mit seinen insgesamt rund 2.100 Wohnheimplätzen Abhilfe schaffen. Die kleinen und großen Wohnanlagen sind zwar überall in der Stadt verteilt, aber keine Angst, dank der guten Busverbindungen kommt man trotzdem überall schnell hin. Wer sich lieber eine eigene Wohnung nehmen möchte, muss mit einer monatlichen Durchschnittsmiete von etwa 6,30/m² rechnen. Günstiger kommt man aber sicher noch in einer WG unter, die es bei der hohen Studentenzahl mehr als genug gibt. Über die erste Miete braucht man sich auch gar keine Gedanken zu machen, denn Stadt begrüßt jeden Neuankömmling, der auch seinen Hauptwohnsitz dort anmeldet, mit 100€ und zeigt sich auch in puncto Zweitwohnsitzsteuer studentenfreundlich, denn diese entfällt hier gänzlich.
Auch für Touristen bietet die Stadt ein abwechslungsreiches Programm. Die historische Innenstadt, Einkaufszentren, eine Vielzahl an Hotels und Cafés – für Besucher bietet Marburg viele Möglichkeiten an Aktivitäten und Sehenswertem. Das wohl beliebteste Ausflugsziel ist die Elisabethkirche, die nach der Landgräfin Elisabeth von Thüringen-Marburg benannt ist. Diese hat Anfang des 12. Jahrhunderts in der Stadt ein Krankenhaus errichten lassen, in dem sie sich bis zu ihrem Tode mit jugendlichen 24 Jahren der Pflege von Kranken widmete. Eine besonders auffällige Sehenswürdigkeit ist auch der schiefe Turm der Marienkirche, über den zahlreiche Geschichten kursieren. Die wohl Bekannteste unter ihnen besagt, dass der Turm erst dann wieder gerade stehen wird, wenn eine Jungfrau an der Philipps-Universität ihren Abschluss macht. Da fragt man sich doch, was die Frauen in Marburg bisher getrieben haben, dass der Turm nicht mehr gerade steht.
In dem gemütlichen Städtchen lässt es sich in der Freizeit wunderbar durch die verwinkelten, historischen Gassen bummeln, eine Tretbootfahrt auf der Lahn unternehmen oder einfach mit dem Rad die umliegende Region erkunden. Das ganze Jahr über finden in Marburg aber auch zahlreiche Veranstaltungen wie das „Mano-Festival“ statt, bei dem mehr als 60 Bands drei Tage lang in den Clubs und Kneipen ihre Musik zum Besten geben.